Der Reitsport ist abwechslungsreich. Hierbei findet besonders das Springreiten unter den Fotografen großen Anklang, da temporeich ist. Doch auch hier kommt es auf das Timing an.
Hoch hinaus, schnell und abwechslungsreich. Das ist Springreiten. Dazu wird diese Disziplin im Fernsehen am häufigsten übertragen. So findet sich hier die größte Medienpräsenz. Auch für Fotografen ist es so, dass diese Bilder vielen Kollegen*innen sehr viel Spaß macht. Aber auch hier gibt es Bilder, die nicht veröffentlicht werden sollten. Denn hier sind Fotos wichtige Bestandteile der Außendarstellung des Reitsports. So muss auf einiges geachtet werden.
dabei wird auf den Bewegungsablauf des Pferdes und die Körpersprache geachtet. Hier gilt, wie bei jedem Sportfoto: Auf das Timing kommt es an. Es gibt hier definitiv Bilder, die man nicht sehen möchte. Doch auch sie werden von Verlagen veröffentlicht. Hier muss der Redakteur besser darauf achten, dass die Bilder ansprechend aussehen und den Sport widerspiegeln, ohne die Tierschützer aufmerksam zu machen.
Der Bewegungsablauf am Sprung
Grundlegend ist es so, dass die Flugphase am interessantesten ist. Hier muss man abwägen, welche Phase man nimmt. Der Absprung ist grundlegend nicht falsch. Hier muss darauf geachtet werden, dass von der Seitenansicht her, der Pferdekopf nicht hinter einem Hindernisständer verschwindet. Ebenfalls muss darauf geachtet werden, dass der Kopf des Reiters sichtbar ist. Dieser darf sich nicht hinter der Mähne oder dem Hals des Pferde verstecken.
Anders sieht es bei Frontalen aus. Hier muss darauf geachtet werden, dass die Hindernisstangen nicht im Weg sind und auch die Mähne nicht das Gesicht des Reiters verdeckt. Ebenfalls können die Beine des Pferdes je nach Winkelung, den Pferdekopf verdecken. Das ist ebenfalls nicht wünschenswert. Ich ziehe es vor, wenn das Hindernis leicht in der Diagonalen zu mir steht, sodass der Sport noch aktiver rüber kommt, als er wirklich ist.
Der Höhepunkt in der Sprungphase ist, wenn das Pferd parallel zum Boden ist und der Reiter gerade auf dem Tier sitzt. Diese Bilder zeigen zwar ein gutes Timing des Fotografen, aber ich finde sie austauschbar. Nun beginnt die Landephase des Pferdes. Diese zeigt, was für Kräfte auf die Gelenke von Pferd und Reiter einwirken. Besonders deutlich wird es an den Fesselgelenken, wenn diese im Sand versinken. Diese Bilder sollte man vermeiden, es sei denn, es handelt sich um einen Stechparcours, in dem das Pferd während des Sprungs schon auf die Wendung vorbereitet wird.
Springpferde haben oftmals einen eigenen Kopf
Auch auf die Galoppade muss geachtet werden. Hier gilt, wie generell im Reitsport: Das Pferd soll aktiv wirken. Bedeutet: Es soll eine schöne Berg-Auf-Galoppade zu erkennen sein. Diese zeichnet dadurch aus, dass das Pferd mindestens eine Vorderhand in der Luft hat.
Oftmals ist es so, dass Springpferde die Angewohnheit haben, den Kopf hochzureißen und das Maul auszusperren. Der hochgerissene Kopf zeigt meistens an, dass das Pferd selbst noch einmal Maß nimmt und die Distanz selbst einschätzt. Es entzieht sich ein wenig den Reiterhilfen. Dadurch ist ein Zerren an den Zügeln sichtbar, was das Pferd mit einem schlagenden Kopf und aufgesperrtem Maul quittiert.
Ziel ist es jedoch, eine schöne, gleichmäßige Galoppade und ein Pferd in vernünftiger Anlehnung abzulichten. Hier muss beim Aussortieren der Bilder genau darauf geachtet werden, dass keine Zähne zu sehen sind. Diese sind im Pferdesport nicht gern gesehen, finden aber leider immer öfters den Weg in Fachmagazine.
Wenn der Reiter einen Schiebesitz hat
Jetzt wurde sich sehr viel mit dem Bewegungsablauf des Pferdes beschäftigt. Doch auch beim Reiter sollte man auf einiges achten. Natürlich ist ein konzentrierter Blick wünschenswert. Allerdings muss, gerade im Stechparcours auch auf die Schenkellage und den Sitz des Menschen geachtet werden. Einen schiebenden Sitz erkennt man sehr gut auf Bildern. Dieser sieht dann aus, wie auf einem Schaukelpferd.
Nach Möglichkeit sollten Reiter und Pferd scharf sein. Dazu lege ich den Fokus am Besten auf das Knie des Reiters. Dann sind zu 99% die Bilder scharf.
Auch bei der Perspektive gilt: Auf Augenhöhe ist besser. Doch das lässt sich nicht immer einhalten. Oftmals steht man leicht erhöhet und nicht direkt im Parcours, so dass man das Reitergesicht aufgrund des Helmschirms nicht immer gut erkennen kann. Hier muss man unter Umständen Abstriche machen, dass die Augen des menschlichen Teils nicht zu erkennen sind. Dann hat man zwei Möglichkeiten: Entweder man verändert seine Position oder man bleibt da, wo man ist. Das hängt von der Veranstaltung und der Bewegungsfreiheit ab, die einem vor Ort gestattet wird.
Kameraeinstellungen beim Springreiten
Jetzt ist sehr viel über das Motiv gesprochen worden Eine wichtig Komponente ist natürlich, welche Kameraeinstellungen man nutzt. Grundlegend ist es auch hier wider vom Ort abhängig. Beispielsweise weiß ich, dass es in der Westfalen Halle Dortmund sehr dunkel ist. Hier muss ich die ISO extrem hochdrehen, damit die Bilder einigermaßen hell werden. Dazu muss ich die Blende so weit wie möglich öffnen (ein Objektiv mit f2,8 ist absolut notwendig) und im schlimmsten Fall eine Verschlusszeit von 1/400 und eine Bewegungsunschärfe in Kauf nehmen, die sich in der Nachbearbeitung nur minimal reduzieren lässt.
Bin ich bei strahlendem Sonnenschein draußen, muss ich die ISO runterdrehen, kann die Blende recht klein halten und kann die Verschlusszeit ebenfalls recht hoch halten. Den Fokus muss man so einstellen, dass er mitziehend ist. Hier muss jedoch, um die richtige Einstellung zu finden, gegoogelt werden, da sich die einzelnen Kameramodelle stark unterscheiden.
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