60 Minuten können ganz schön spannend, emotional, mit viel Tempo und energiereich sein. Genau diese Stimmung soll auf Bildern beim Handball rüber kommen Doch im Gewusel den Überblick zu haben, ist gar nicht so einfach. Hier ein paar einfache Tipps, wie es dennoch klappt. 

 Handball, da sind Emotionen auf dem Spielfeld vorprogrammiert. Der temporeiche Sport ist auch für den Fotografen nicht einfach. Man braucht Übersicht und muss sich am Spielfeldrand entsprechend positionieren. Viele Kollegen favorisieren da einen Platz direkt neben dem Tor. Ich selber mag diese zentrale Position gar nicht. Zu schnell hat man da einen Ball am Kopf oder auch am Objektiv. 

Ich ziehe daher wieder die Ecke vor. Hier habe ich die Spieler wieder frontal und auch teilweise von der Seite. man kann das Geschehen gut beobachten. Einen Nachteil hat es jedoch: Es gibt auch hier Schiedsrichter, die sich mit Vorliebe vor die Fotografen stellen. Sagen möchte man da natürlich nichts, aber dennoch liegt einem doch ein: „Gehen Sie bitte einen Schritt zur Seite“ auf der Zunge.

Tribüne vs. Spielfeldrand

Handball

Zweikämpfe können auch von der Tribüne aus gut fotografierbar sein.

Ob man sich nun auf den Boden setzt, oder auf Augenhöhe ist, ist beim Handball tatsächlich nicht so relevant. Wenn möglich, setze ich mich auf einen Stuhl oder meinen kleinen Hocker.  So sehen einen die Spieler noch und Unfälle werden vermieden. Es kann tatsächlich passieren, dass ein Spieler einen übersieht und über einen stolpert. 

In der aktuellen Corona-Situation haben aber nicht alle Fotografen platz am Spielfeldrand und müssen auf die sonst leeren Tribünen ausweichen. Hierbei gilt: „Wer zu erst kommt, malt zu erst“. Denn die Plätze unten sind begehrt. Hier kriegt man die besten Spielerporträts hin, die sich immer gut verkaufen lassen, da es sich hierbei um Archivbilder handelt.

Auf der Tribüne versuche ich den Winkel zum Spielfeld nicht zu hoch werden zu lassen, da man sonst die Gesichter nicht gut erkennen kann. Eine Nummer auf dem Trikot ist zwar nett für den Fotografen, damit er die Spieler hinterher auch richtig zu weisen kann, aber für den Endverbraucher ist das Gesicht immer noch wichtig, da sich hier auch die Emotionen erkennen lassen. Der Betrachter mag eben gerne Gesichter. 

Fotomotive beim Handball

Handball

Der Zweikampf vom Spielfeldrand aus fotografiert.

Natürlich dürfen klassische Bilder vom Spiel nicht fehlen. Hier sind Einzelporträts der Spieler gerne genommen. Aber auch Zweikämpfe sind immer wieder gerne gesehen. Genauso, wie Torschüsse. Jubelbilder gehören ebenfalls zum Standard, genauso wie eine enttäuschte Mannschaft nach dem Spiel.

Was man auch machen kann (ACHTUNG, ist nur als Journalist im Rahmen der Berichterstattung erlaubt!) sind Fans auf den Tribünen. Hier muss jedoch ein absolutes, öffentliches Informationsinteresse zu Grunde liegen und ein einzelner Fan darf nicht zu sehen sein. Es muss grundlegend immer eine größere Gruppe sichtbar sein. Wichtig ist auch hier, dass die Sportart sowie die beiden Mannschaften erkennbar sind. 

Dennoch bin ich, wenn es möglich ist, grundlegend gerne unten am Spielfeld. Ich kann so auch Detailaufnahmen besser machen, als wie wenn ich oben stehen/sitzen würde. Jedoch hat man von Oben einen besseren Überblick über das Spiel, was wiederum nicht falsch ist, wenn man auch noch einen Spielbericht schreibt.

Kameraeinstellungen für ein schnelles Spiel

Bei den Objektiven und Einstellungen hat jeder Fotograf seine Lieblingseinstellungen/- und objektive. Ich zum Beispiel liebe das 70-200 mm f2,8 von Canon. Der Fokus ist schnell und sitzt in der Regel immer gut. Manchmal sitzt er eben nicht, nur das würde auch mit einem absolut perfekt eingestelltem Fokus in der Kamera passieren. Der Fokus springt und weiß nicht, was Sache ist. Allerdings nur aus zwei Gründen. Zum einen findet er kein geeignetes Motiv und zum anderen sind die Bewegungen so schnell, dass er nicht hinterher kommt. 

Bin ich nah dran, dann ist das 70-200 mm zu viel und es muss eine Linse mit einer geringeren Brennweite her. Bin ich weiter weg, brauche ich eine längere Brennweite.

Bei der Verschlusszeit, Blende und ISO streiten sich oftmals die Geister. Wie so oft, hat hier jeder Fotograf seine eigenen Einstellungen, die er auf die Halle anpasst. Natürlich sind diese Einstellungen auf von der Kamera selbst abhängig. Ich selber handhabe es so, dass ich die ISO so hoch wie notwendig drehe, die Verschlusszeit bei etwa 1/1000 halte und die Blende anpasse.  

Handball

Hier ist alles, was man für ein gutes Foto braucht: Wurf auf das Tor, Torwart, Tor und Spieler frontal.

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Emotionen bei einem Spieler sind immer gerne genommen. 

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Das Einzelporträt von einem Spieler.