Mit einem Sieg des Nationenpreises für Deutschland in der Vielseitigkeit hat niemand gerechnet. Dafür mit einem Sieg in der Dressur umso mehr.

Am Samstag haben auf dem CHIO Aachen die Deutschen Reiter Nationenpreise gewonnen. So oft wie kein anderer Vielseitigkeitsreiter hat Ingrid Klimke zum dritten Mal in der Einzelwertung einen Sieg mit SAP Hale Bob OLD geschafft. Auch bei den Dressurreitern ist der Nationenpreis nach Deutschland gegangen. In der Einzelwertung hat Isabell Werth sich den Sieg mit Bella Rose 2 geschnappt.

Ingrid Klimke mit SAP Hale Bob OLD

KLIMKE, Ingrid (GER) mit SAP Hale Bob OLD
SAP-Cup
Teilpruefung Cross-Country, CHIO Aachen, 19.07.19

Die Geländestrecke in der Soers hat es in sich gehabt, was nicht zuletzt an der knapp bemessenen Zeit gelegen hat. Der Kurs verlangt den Reitern nicht nur Schnelligkeit ab, sondern ist auch technisch anspruchsvoll. So wird in Aachen immer noch einer drauf gelegt, denn hier messen sich die Besten der Besten. „Wir wissen, dass wir gute Paare hier in Aachen haben. Wenn man nach hierher kommt, ist klar, dass der Große Preis am Sonntag schwieriger ist als der Große Preis in Münster – und auch dass die Vier-Sterne-Prüfung schwieriger ist als anderswo“, erklärt Rüdiger Schwarz den Aufbau des Parcours. Eine besondere Klippe in diesem Parcours ist der Rolex-Komplex gewesen, an dem es zu Unfällen gekommen ist, die wesentlich Schlimmer ausgesehen haben, als sie am Ende waren. So springt Peter Thomsen mit Casino noch gut das Wasserhindernis rein, leitet die Wendung zur Ecke allerdings zu spät ein, sodass der Schimmel anstatt der schmalen Ecke, die breite springt und auf dem Hindernis mit der Begrenzung landet. „Ganz klar ein Reiterfehler“, meint Bundestrainer Hans Melzer.

Klimkes Hattrick

Nach der Dressur liegt Klimke mit SAP Hale Bob OLD auf dem Rang eins, den Springparcours verlässt Klimke als 18 aufgrund von vier Strafpunkten. Im Gelände hingegen unterläuft der Stilistin kein Fehler. Sie ist sogar noch zwei Sekunden unter der erlaubten Zeit im Ziel. Das bedeutet den Sieg in der Einzelwertung. Bereits 2015 hat Klimke mit Escada hier den ersten Sieg errungen. Mit „Bobby“ hat sie vor zwei Jahren zum ersten Mal auf der oberen Stufe des Siegertreppchens gestanden. Nun mit „Bobby“ der zweite Sieg. Worüber sich die Reiterin freut. „Bobby hat richtig Spaß gehabt und er hat die Aufgaben clever gelöst“, freut sich Klimke. Mit 24,7 Minuspunkten beendet Klimke den SAP-Preis.

Platz zwei geht an Michael Jung mit fischerChipmunk FRH. Das Paar ist noch nicht so lange zusammen und daher freut sich Jung besonders über den Erfolg. „Es macht Spaß zu sehen, wie schnell wir zusammenwachsen. Man merkt den Unterschied von Turnier zu Turnier und auch zuhause“, beschreibt der Olympiasieger die noch frische Verbindung. 25,5 Minuspunkte ist das Ergebnis.

Auf dem dritten Rang in der Einzelwertung ist der Australier Christopher Burton mit Quality Purdey und 27,0 Minuspunkten.

Ergebnisse Nationenpreis Vielseitigkeit:
  1. Deutschland
  2. Neuseeland
  3. Australien

Dressurreiter holen ebenfalls Nationenpreis

Der Meggle Preis ist eine Teilprüfung des Lambertz-Nationenpreis. Hier haben die Deutschen Reiter sich den Titel geholt. Isabell Werth hat sich mit Bella Rose 2 den Einzelsieg geschnappt.

Ergebnisse Einzelwertung
  1. Isabell Werth (GER) mit Bella Rose 2 (84,447%)
  2. Dorothee Schneider (GER) mit Showtime FRH (83,617%)
  3. Charlotte Dujardin (GBR) mit Erlentanz (80,227%)
Nationenpreis Dressur Ergebnisse:
  1. Deutschland
  2. Dänemark
  3. Vereinigte Staaten von Amerika

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